Seid ihr mit von der Partea?

Teesorten

Credit: www.sarahwiener.de/shop

Die Welt blickt auf die Tee-Nation No.1

Warum Britannien den Zusatz „Great“ verdient hat, das konnten wir in den letzten Wochen täglich im Fernsehen verfolgen. Nicht nur London, nein, die ganze Welt war im Olympia Fieber!

Der 19,06 km² große nordöstlich des Zentrums gelegene Londoner Stadtteil Hackney, in dem Stadion und olympisches Dorf errichtet wurden, erlebte einen Aufschwung wie ihn keine La Ola Welle hätte besser formen können. Medaillengewinner, aber auch Popstars und Politik-Prominenz, alles was Rang und Namen fieberte von den Rängen und Tribünen aus mit – oder gab sich bei der herrschaftlichen Abschlussfeier die olympische Ehre. Die Spice Girls waren für einen Abend wieder vereint, während die „Royal Family“ die kompletten 14 Tage lang die Daumen drückte.

Was jedoch abseits der sportlichen Wettkämpfe deutlich wurde: Großbritannien ist eine Nation mit Geschichte und Traditionen, auf die es stolz sein kann. Wenn beispielweise Tee trinken olympisch wäre, dann hätten die Briten jetzt eine Medaille mehr!

Tee in Großbritannien

Nach Angaben der Food and Agriculture Organsitaion der UN werden im vereinigten Königreich jährlich 2,27 Kilogramm Tee pro Kopf konsumiert. Nur die Chinesen und Inder trinken mehr Tee.

Teetasse Queen

Credit: www.donkey-products.com

Wie der Tee nach Großbritannien kommt?

England begann Mitte des 17. Jahrhunderts als erstes europäisches Land, Tee zu importieren, zunächst aus China. Den Siegeszug gegen den Kaffee gewann das aromatische Heißgetränk, mit Hilfe prominenter Unterstützung: Die Gemahlin von König Charles II., die Portugiesin Catherine von Braganza (1638–1705), soll im Jahr 1662 bei ihrer Ankunft in Portsmouth, ihren eigenen Tee mit sich gebracht und nach einer Tasse des edlen Getränks verlangt haben. Per Schiff war der Transport damals eine teure Angelegenheit, weshalb sich den feinen Nachmittagstee zunächst auch nur der Königshof und die oberen Kreise leisten konnten. Erst als 1783 die hohen Teesteuern gesenkt wurden, erwärmte sich auch die Mittelschicht, die bis dahin Kaffee getrunken hatte, für das neue Heißgetränk aus Übersee. So wurde England Im 18. Jahrhundert zum Zentrum des europäischen Teehandels. Um den stetigen Devisenverlust durch die Tee-Importe zu verhindern, begann das Imperium im 19. Jahrhundert damit, Tee in den eigenen Kolonien wie Indien anzubauen, wo er ebenfalls sehr gut gedieh. Mit dem rauen Klima auf der eigenen Insel hatte man keine guten Erfahrungen gemacht.

Tee aus Großbritannien

Heute hat es eine Tee-Sorte geschafft. Der Tregothnan ist Englands erster und bisher einziger vor Ort angebauter Tee. Die Teeplantage „Tregothnan“ ist gleichzeitig das größte Landgut der Grafschaft Cornwall im Südwesten Großbritanniens. Seit 1999 widmet sich Landschaftsgärtner Jonathan Jones hier dem Anbau original chinesischer Teesträucher. In mühsamer Handarbeit werden nur die kostbaren, jungen Triebe: „Two leaves and a bud“ gepflückt. Aus den von Hand gerollten Blättern entsteht – je nach Verarbeitung – edler, besonders milder Grüner Tee oder feinster Schwarztee, den die Köchin und Lebensmittel-Liebhaberin Sarah Wiener nach Deutschland, Österreich und die Schweiz holt.

Wer sich zur Abwechslung mal einen starken Tee und nicht Kaffee wünscht, der findet bei Sarah Wiener die verschiedensten Sorten. Afternoon Tea, Classic Tea, Earl Grey oder gleich die ganze Sammlung als hübsche Geschenkebox. 10 Teebeutel ab 4,70 Euro. 25 gr loser Tee ab 6,70 Euro, unter  www.sarahwiener.de/shop.

verschiedene Teesorten

Credit: www.sarahwiener.de/shop

Tee auf die feine englische Art

So können wir uns jetzt zum Kaffee und Kuchen auch original englischen Tee einschenken.

Apropos Kuchen. Die Briten servieren traditionell zum Nachmittags-Tee keine Torte zum Tee.  Es werden feine, kleine Tee-Kuchen sowie gewürzte Brote, sogenannte Shortbreads, aus Mürbeteig gereicht. Darüber hinaus: Crumptes, das sind Mini-Pfann-Kuchen, hergestellt aus Mehl und Hefe, Häppchen mit Fisch und Fleisch, Sandwiches und Tartes ebenso wie Pralinen, Minitörtchen und Muffins.

Der 5 Uhr Tee-Klassiker jedoch sind Scones, dabei handelt es sich nicht um einen klassischen Kuchen sondern um Gebäck in Form kleiner Brötchen, die mit Orangenmarmelade oder Chutneys serviert werden. Übrigens auch ein prima Gastgeschenk für die nächste Tee-Party.

Scones zum Tee

Credit Julia Hoersch, Konzept: Dietlind Wolf

Rezept aus dem Buch „Teatime“ von Julia Hoersch und Dietlind Wolf unter www.umschau-verlag.de.

Scones Rezept für 10-15 Stück:

  • 200 g Mehl
  • ½ TL Salz
  • 1 TL Backpulver
  • ½ TL Natron
  • 2 EL zimmerwarme Butter
  • 120 ml Buttermilch
  • runder Ausstecher (ca. 4–5 cm)

Den Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen. Das Mehl mit dem Salz, dem Backpulver und
dem Natron in eine Schüssel sieben. Die Butter mit einer Käsereibe zerkleinern und
einkneten, danach die Buttermilch. Nur so lange rühren, bis der Teig zusammenhält.
Geknetet werden muss er nicht. Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und
ca. 2 Zentimeter dick ausrollen. Mit einem Ausstecher Runde ausstechen. Ein Backblech
mit Backpapier auslegen und die Teigrunde daraufgeben. Je nach Größe 10–12 Minuten
backen. Noch warm mit Schmand und Orangen- oder Erdbeermarmelade servieren.

 

TIPP: In England werden Scones mit Clotted Cream serviert, die einige Anbieter in
Deutschland tiefgekühlt verkaufen. Sie hat einen Fettgehalt von 55 Prozent und ist von
der Konsistenz mit Crème double zu vergleichen. Da die Scones durch die Buttermilch
einen leicht säuerlichen Geschmack bekommen, wäre allerdings Schmand kein
minderwertiger Ersatz, sondern würde auch sehr gut passen.

Serviert wird der Tee (oder auch der Kaffee – für alle treuen Kaffee-Fans) mit klassischem Geschirr, wie zum Beispiel den traditionellen Sammeltassen und  in einer reichlich verzierten oder ganz schlicht in Silber gehaltenen Teekanne auf einem Stövchen. Der Kuchen oder das selbst gemachte Gebäck lassen sich sehr schön auf einer Kaffee- oder Kuchen-Etagière anrichten.

Teekanne mit Stövchen

Credit: Teekanne: mobile.the-british-shop.de, Stövchen:www.philippi.com

Was war zuerst: Die Milch oder der Tee?

Die Briten lieben Milch im Tee. Nur auf die Reihenfolge des Eingießens können sie sich nicht einigen. Die Frage, ob zuerst der Tee oder zuerst die Milch, eine Streitfrage zwischen den jeweiligen Anhängern der Prinzipien Milk-in-first (Mif) und Tea-in-first (Tif). Auch das hat seine historischen Gründe: Als das Geschirr früher noch zerbrechlicher war diente Mif zum Schutz der Porzellantassen vor der allzu heissen Teebrühe. Die verantwortungsbewusste Queen beispielsweise soll eine Mif-Anhängerin sein. Wenn ihr nicht in antiken Sammeltassen serviert, dann könnt ihr Tee, Milch oder auch Kaffee aufgießen und zwar, um Shakespeare, einen berühmten Briten, zu zitieren, „wie es euch gefällt“!

Seid ihr mit von der Partea? Jetzt schlägt es five O’Clock.

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