Der fabelhafte Mr. Minsch
Mr. Minsch – Traditionskonditorei und Märchencafé
Max Alberti, Schauspieler, Musiker und leidenschaftlicher Hobby-Konditor, will mehr wissen über das Konditorenhandwerk und darüber, wie man Menschen heute mit Kuchen und Torten begeistern kann. So besucht er den Kultkonditor Andreas Minsch, der vor acht Jahren seinen Traum von einer eigenen Konditorei im Berliner Szenekiez Kreuzberg verwirklicht hat. Einen Tag lang begleitet Max den Konditormeister bei der Arbeit und sammelt dabei exklusive Tipps für alle Backbegeisterten.
Genuss in der Gartenoase
Bevor „Mr. Minsch“ um zwölf Uhr seine Pforten öffnet, sieht Max bereits Kunden vor dem Laden warten. Dann verwandelt sich die Eingangstür durch eine horizontal klappbare Holzplatte in eine Theke. Die Kuchen oder Torten sucht man sich in der Schaufensterauslage aus, dann reichen der Zuckerbäcker oder eine seiner Mitarbeiterinnen die begehrte Ware nach
draußen. Wer seine Torte nicht mitnehmen möchte, kann sie auf der üppig begrünten Terrasse vor der Konditorei verspeisen. Zum Dank für seine Unterstützung darf Max seinen selbstgemachten Erdbeerkuchen auch gleich testen – er genießt ihn in der ruhigen Gartenoase.
„Ich rieche es an dem speziellen karamellartigen Duft, wenn ein Kuchen fertig ist.“
Wer bereits frühmorgens an der winzigen Backstube an einer befahrenen Hauptstraße vorbeikommt, kann Andreas Minsch von draußen dabei zuschauen, wie er hinter der ausladenden Schaufensterfront beherzt Kuchenteig und Himbeer-Sahnecreme in gigantischen Schüsseln anrührt. Max hilft ihm, das Backwerk schwungvoll in den Ofen zu schieben, in dem sich bis zu 20 Tortenböden und Kuchen unterbringen lassen. Wie schafft es Andreas Minsch, die unterschiedlichen Produkte bei so vielen parallel ablaufenden Arbeitsschritten zum richtigen Zeitpunkt aus dem Ofen zu holen? „Ich rieche es an dem speziellen karamellartigen Duft, wenn ein Kuchen fertig ist.“ erklärt er Max.
So bereitet Mr. Minsch täglich traditionelle Köstlichkeiten von der Schwarzwälder Kirschtorte bis zur Zimtschnecke nach Rezepten vor, die teilweise noch von seinen Eltern stammen. Über die Jahre hinweg hat er sie nach und nach perfektioniert. „Beim Backen ist es sehr wichtig, die Zutaten haargenau abzuwiegen.“ rät Andreas Minsch dem neugierigen Max. „Zu schnell verändert sich nicht nur der Geschmack, sondern auch die Konsistenz.“
Mr. Minsch’s Tipp No.1:
- Präzision
Beim Backen ist es sehr wichtig, die Zutaten haargenau abzuwiegen, da sich sonst der Geschmack und die Konsistenz sehr schnell verändern können.
Kleine Zutatenkunde: Präzision und ein Hauch Verwunschenes
Beim Einkaufen frischer Zutaten und beim Testen neuer Tortenrezepte lässt sich der Feinbäcker, ausgebildet in einer klassischen Konditorei in Oberfranken, von seinem Geruchs- und Geschmackssinn leiten. Denn er weiß, nur mit frischen Zutaten in bester Qualität gelingt das Rezept. Sein Rat an alle Hobbybäcker: eine Prise Salz verstärkt den Geschmack jedes Kuchenrezepts. Dann verrät er Max noch seinen kleinen Geheimtipp, um jedes Kuchen- oder Tortenrezept zu vervollkommenen: „Mit Vanilleschoten kann man jeden Teig veredeln.“
Mr. Minsch’s Tipp No.2:
- Veredelung
Eine Prise Salz eignet sich für beinahe jedes Backwerk, da es den Geschmack intensiviert. Und ob Torte, Kuchen oder Plätzchen: Naschwerk kann mit einer frischen Vanilleschote veredelt werden.
Nicht immer läuft beim Backen alles wie geplant. Reißt etwa ein Schokokuchen im Ofen auf, wird dieser nicht mehr verkauft. Doch echte Handwerkskunst muss nicht immer hundertprozentig perfekt sein. Denn Andreas Minsch weiß, dass seine Kunden besonders dann beeindruckt sind, wenn seine Produkte nicht ganz makellos aussehen. „Es sind die kleinen Unregelmäßigkeiten, wie etwa ein herunterlaufender Saucentropfen, die besonders faszinierend sind. Ich mag es, wenn in der Ästhetik meiner Torten ein Hauch von Verwunschenem mitschwingt.“ erklärt er Max.
Der Kultkonditor zwischen Handwerk und Kunst
Andreas Minsch zeigt Max verschiedene Werkzeuge, die er für seine Tortenkreationen verwendet. „Meine Lieblingswerkzeuge sind die Marzipan-Modellhölzchen, mit denen ich beispielsweise eine menschliche Hand, inklusive jeder einzelnen Falte, naturgetreu modellieren kann.“ berichtet er Max. Seine Torten- und Marzipan-Auftragsarbeiten wurden bereits in mehreren Ausstellungen, Museen und Theaterpremieren („Tod in Venedig“ von Peter Sellars) gezeigt. Nach Stationen in München, London, New York, Chicago und Barcelona scheint Andreas Minsch nun in Berlin zur Ruhe gekommen zu sein.
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